Das ging ja schnell – noch vor fünf Jahren überraschten CASTLE mit In Witch Order durch ihren unverbraucht klingenden Stoner Rock / Doom Metal. Inzwischen ist das amerikanische Trio durchaus eine größere Nummer geworden und präsentiert mit Welcome To The Graveyard bereits ihr viertes Abum. Und ja, natürlich haben CASTLE nach wie vor ihren Reiz, doch der Esprit der früheren Alben ist etwas verloren gegangen.
Musikalisch erweist sich das Riffing von Mat Davis als eher einfach gehalten. Dabei versucht er aber mit seiner Gitarre markante Melodien zu schaffen, die rockig grooven oder den Spirit von BLACK SABBATH verbreiten wollen (Hammer And The Cross). Das ist schon gut, aber ein bisserl mehr Verspieltheit – abseits der kurzen Soli – hätte es schon sein dürfen. Auch Elizabeth Blackwell passt sich mit ihrem Gesang etwas mehr der Musik an, als dass ihre Stimme nun eher rockig (insbesondere im eher langweiligen Welcome To The Graveyard) eingesetzt wird – das Okkulte in ihrer Stimme ist weitestgehend verschwunden.
Zwar bietet das vierte Album schon auch gewisse Highlights, wie das dramatischere Down In The Cauldron Bog beweist, doch das ganz große Feuer mag Welcome To The Graveyard nicht mehr entfachen. Dafür wirkt das Material zu angepasst und schlussendlich auch zu wenig, zieht man die kurze Spieldauer von 35 Minuten in Betracht. Dennoch, CASTLE machen nach wie vor gute und fesselnde Musik, doch irgendwie hätte man sich von der Band mehr Raffinesse und Extravaganz erwartet.
Veröffentlichungstermin: 15.07.2016
Spielzeit: 34:56 Min.
Line-Up:
Elizabeth Blackwell – Gesang, Bass
Mat Davis – Gitarre, Gesang
Al McCartney – Schlagzeug
Produziert von Billy Anderson @ Type Foundry Studios, Portland
Label: Ván Records
Homepage: http://www.heavycastle.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/heavycastle
Tracklist:
1. Black Widow
2. Hammer And The Cross
3. Welcome To The Graveyard
4. Veil Of Death
5. Flash Of The Pentagram
6. Traitors Rune
7. Down In The Cauldron Bog
8. Natrual Parallel